Für Ärzte
Fachklinik für Psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie

Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,

wir bieten seelisch kranken Menschen seit über 40 Jahren mit speziellen, auf die Selbstheilungskräfte zentrierten Behandlungsmethoden kompetente, psychiatrische und psychotherapeutische Unterstützung.
Die von uns in der FELSENLAND KLINIK praktizierte Hypnoanalyse basiert auf den Grundlagen der fortentwickelten Psychoanalyse und modernen Hypnotherapie. Dabei orientiert sich die Interventionstechnik an der Fortentwicklung der Fähigkeiten des Patienten.

Rahmenbedingungen und Geschichte der Klinik
Die Felsenland Klinik Dahn ist ein psychiatrisch-psychotherapeutisches Krankenhaus in der Pfalz. Die Klinik besteht seit 1956 und wurde von dem ärztlichen Hypnosetherapeuten, Chirurgen und praxisorientierten Psychosomatiker Dr. med. Heinrich Bick gegründet. Bick arbeitete mit hypnotherapeutischen Einzel- und Gruppentechniken, die er in seinem Buch „Hypnose in der Medizin und ihre Wellentheorie“ schon 1967 veröffentlichte. 1972 wurde die Klinik von Prof. Dr. med. Mall, dem ehemaligen Direktor des Pfalzklinikums für Psychiatrie und Neurologie in Klingenmünster, konzeptionell als psychiatrisch-psychotherapeutische Einrichtung umgestaltet. Die vornehmlich suggestive Behandlungstechnik der Hypnotherapie mit aufdeckenden und regressiven Vorgehensweisen wurde zur Hypnoanalyse erweitert (nach J. Watkins und E. Fromm). Die Klinik hatte damals den Untertitel: „Krankenhaus für offene Psychiatrie“. Seit der Übernahme der Felsenland Klinik durch Herrn Dr. med. Falko Kronsbein (Psychoanalytiker der Giessener Schule: Richter, Heising, Moeller) im Jahre 1994 wurde das Behandlungs- und Therapiespektrum durch psychoanalytische- und spezifische gruppenanalytische Verfahren ergänzt.

Die Felsenland Klinik Dahn ist ein nach § 108 Abs. 3 SGB V von den Kostenträgern zugelassenes Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik mit dem Schwerpunkt Medizinische Hypnotherapie.

Therapeutische Orientierung und Indikationen 
Konzeptionell wird eine integrierte, psychiatrische und psychotherapeutische Behandlungsstrategie einer offenen Psychiatrie vertreten. Das heißt, es gibt keine unterschiedliche Unterbringung der Patienten in eine gegliederte Abteilungsstruktur. Dies ist möglich, weil keine Aufnahmeverpflichtung besteht und die Patienten in der Regel von uns ambulant im Rahmen eines Konsultationsgesprächs voruntersucht werden. Die Klinik hat 60 Behandlungsplätze bei einem Stellenschlüssel von 7 Ärzten (1C-2O-4A) und vier Psychologen.
Das Indikationsspektrum umfaßt die gesamte Breite der psychischen und psychosomatischen Störungsbilder. Die Hauptdiagnosen sind affektive Störungen, Depressionen, Angst- und Panikstörungen, Zwangsstörungen, Belastungsstörungen (insbesondere Burnout und Mobbing), somatoforme Störungen, Persönlichkeitsstörungen, dissoziative- und schizoaffektive Störungen.

Das therapeutische Angebot der Felsenlandklinik Dahn ist auf dem Hintergrund wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse und jahrzehntelanger Erfahrung in der Arbeit mit seelisch kranken Menschen gewachsen. Es umfasst tiefenpsychologisch fundierte, klassische und moderne hypnotherapeutische (Erickson) und verhaltenstherapeutische Vorgehensweisen. Bei Traumapatienten kommt auch EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing, F. Shapiro) zur Anwendung. Äußere Selbsthilfeaktivitäten und innere Selbstheilungskräfte werden von uns angeregt, gefördert und gestärkt. Das Behandlungskonzept ist in dem Buch von Revenstorf und Peter „Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin“ (Springer 2001) beschrieben.

Therapiebausteine

  1. Großgruppe und therapeutische Gemeinschaft: Neu aufgenommene Patienten werden in einer ressourcenorientierten und tiefenpsychologisch fundierten Großgruppe in die therapeutische Gemeinschaft eingeführt.
  2. Tiefenpsychologisch fundierte Einzel- und Gruppentherapie mehrmals wöchentlich mit dem Bezugstherapeuten.
  3. Therapieverfahren, die mit Imagination und Symbolbildungen arbeiten: Hypnotherapie, Hypnoanalyse, Trancetherapie, Musiktherapie, Gestaltungstherapie.
  4. Bearbeitung von Spannungs- und Unruhezuständen mit autogenem Training, progressive Muskelrelaxation nach Jacobson und einer spezifischen Atemtherapie.
  5. Intensivierung des Körpererlebens mittels Tanz- und Ausdruckstherapie, Atemtherapie, Feldenkrais- und Gruppengymnastik.

Spezifische hypnotherapeutische Methoden werden angewandt:

          * Altersregression
          * Imagination
          * Problem- und Beziehungsanalyse
          * Revifikation
          * Induktion hypnotischer Träume
          * hypnoprojektive Verfahren
          * Affektarbeit
          * Dissoziation
          * Ego-State-Therapie
          * Desensitivierung
          * posthypnotische Suggestionen
          * Arbeit an Übertragung und Widerstand

Entspannungstherapien
Die angebotenen Entspannungsverfahren sind therapeutische Elemente zur Vorbereitung auf die Hypnotherapien. Darüber hinaus erlernen die Patienten effektive Entspannungstechniken, die sie im Alltag zur Bewältigung von Anspannung auch präventiv einsetzen können.

Autogenes Training
Autogenes Training ist ein systematisches Programm, das Körper und Geist darauf trainiert schnell und wirkungsvoll zu entspannen und so zu einem ausbalancierten Normalzustand zurückzukehren. Das AT ist eine der wirkungsvollsten Methoden zur Selbstregulierung des autonomen (vegetativen) Nervensystems.

Progressive Muskelentspannung nach E. Jacobsen
Diese Methode von Edmund Jacobsen aus Chicago basiert auf der Voraussetzung, dass der Körper auf angsterregende Gedanken und Ereignisse mit Muskelanspannung reagiert und diese Anspannung wiederum das subjektive Angsterleben verstärkt. Durch gezielte Anspannung und bewußte Entspannung der einzelnen Muskelpartien bekommt der Patient ein Gefühl für Entspannung und somit das Handwerkszeug zur Selbstregulation.

Atemtherapie
Durch gezielte Atemübungen und ein verändertes Atembewusstsein lernt der Patient seine Atmung als Werkzeug zur Entspannung, Regeneration und vertieftem Körpererleben zu nutzen.

Tanz- und Ausdruckstherapie
Diese Therapieform ist die psychotherapeutische Verwendung von Tanz und Bewegung zur Integration von körperlichen, emotionalen und kognitiven Prozessen. Sie wird auch als künstlerische Therapie definiert, die Bewegung und Tanz als Medium zur Persönlichkeitserweiterung nutzt. In unsere Arbeit fließen Elemente aus dem New Dance, der Musik, dem Malen sowie verschiedene Methoden der Körperwahrnehmung, darunter die Feldenkraismethode ein. Im Vordergrund steht das Erleben der eigenen Person, der Wahrnehmung in Bewegung und Ruhe, die Arbeit an Körperbild und Körperschema, sowie stabilisierende und stützende Interventionen aus dem Tanz und der Bewegung, die die Grundlage für Veränderung bieten.

Dynamische Tiefenatmung mit Musik
(Modifikation des holotropen Atmens nach Grof )

Zu den Techniken, die die inneren Räume öffnen und erkunden, gehört auch das holotrope, auf Ganzheitlichkeit zielende Atmen. Dieses findet mit Unterstützung von Musik in einem speziellen, abgedunkelten Raum statt. Hier kommen die Patienten sehr schnell und intensiv in Kontakt sowohl mit den Affekten und den internalisierten Objekten, oftmals auch schon in bearbeitbaren Visualisierungen. Hier nehmen die Patienten Kontakt mit ihren Ressourcen und somit  ihren inneren Heilkräften oft in Gestalt von lebendigen Objekten auf. Um diese tiefen Schichten der Persönlichkeit zu erreichen, entwickelte Stanislav Grof eine Methode, die sich verschiedener Techniken bedient.
Das sind:

          * die Tiefenatmung
          * eine speziell ausgewählte und unterstützende Musik
          * die prozessorientierte Körperarbeit
          * die kreativen Ausdrucksformen z. B. Mandala-Malen und
          * das integrative Abschlussgespräch

Im geschützten Rahmen der Gruppe wird es dem Patienten zunehmend möglich sich einzulassen, sich zu öffnen, zu er selbst zu sein und dem natürlichen inneren Lebensfluss Raum zu geben. Die Nachbearbeitung in der Gruppe, im Einzelgespräch, gegebenenfalls mit Körperarbeit und Mandala malen fördern die Integration des Erlebten und seine Fortwirkung.